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Morseschreiber 1873
Der Ur-Morseschreiber in den 1830er Jahren durch Samuel Morse und sein Mitarbeiter Alfred Vail entwickelt mit dem Morse-Alphabet mit Strichen, Punkten und Pausen dazwischen. Erstmals fern-schriftlich (tele-graphisch) eine Botschaft ohne Zeitverlust übermittelt. Streifen ist Speichermedium (Dokument).
Schweiz: 1852 erste Telegrafenverbindung Zürich – St. Gallen (zivil), dann militärisch 1856 von der Kaserne Thun auf die Allmend. Der 1873 eingeführte Morseschreiber ermöglichte den Anschluss der Kdo Posten an das zivile Telegraphennetz.
Die Einteilung der Telegrafen und Funker Einheiten zur Genie hat die Entwicklung der Draht- und Funkmittel nicht gerade gefördert, waren Fremdkörper in der Genie.
Fahrbar-leichte Funkstation FL 19/25
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden erste Versuche mit drahtloser Übermittlung mit Radiowellen durchgeführt. Noch vor 1. WW beschafft die Schweiz 4 sog. Marconi-Stationen, die mit Knallfunken arbeiten. Waren schwierig zu betreiben, militärisch keine grosse Bedeutung, obwohl 1914 erste Funkenzüge in den Genie-Abteilungen entstehen.
Deutschland führend in der Entwicklung: Siemens-Halske und AEG: fusionierten zu Telefunken. Erst 1919 wird die Löschfunken Station FL 19/25 beschafft (6 +11 Stationen). Nach mehreren Modifikationen (Kampfwertsteigerungen) bis 1940 im Einsatz. Ab 1920er Jahren keine Löschfunkensender mehr: Senderöhren.
Nicht sehr bedienerfreundliche Systeme, viele Abgleiche.
Artillerie-Zentrale 1910
Erste militärische Telefone ab 1888 als Alexander Graham Bell das Telefon 1892 patentierten liess.
Schweiz: Bedeutung bei der Festungstruppe erkannt: Aussenposten können zeitverzugslos Schiessresultate zurückmelden. Alle Beobachter werden auf eine Zentrale im Festung KP geführt (Ein-Schnur-Prinzip). Zweckmässigkeit der Vermittlung wurde rasch auch für andere Anwendungen erkannt: Siehe: Grosser Klappenschrank nach Zwei-Schnur-Prinzip. Diese Hand-Vermittlung bleibt in der Armee bis zum Ende des 20. Jahrhunderts.
Scheinwerfer für Morsebetrieb
Die drahtlose Übermittlung auf optischem Weg seit Jahrhunderten (Höhenfeuer, Rauchzeichen). Gute Systeme mit Scheinwerfer ab Mitte des 19. Jh. Waren für die Gefechtsfeld-Beleuchtung vorhanden. Mit Morsezeichen, wetterabhängig, aber Tag und Nacht. Distanzen ca. 10 (Tag) bis 20 km (Nacht). Personalintensiv, siehe Bild an Kompaktuswand, aber weniger aufwändig wie Kabel-/Freileitungsbau. «Optischer Richtstrahl».
Gerät SG 22 (Insel 1943) blieb als Back-up bis 1941 im Einsatz.
Demo-Modell Löschfunkensender
Löschfunken Technik: Marconi und andere entdeckten, dass elektrische Funken Radiowellen erzeugen, die mit einer Antenne abgestrahlt und wieder empfangen werden können. Mit einzelnen Funken keine Information, erst mit raschen Funkenfolgen konnten Morsezeichen übertragen werden. Morsefunk mit «tönenden Funken». Kann am Modell demonstriert werden.
Das Modell simuliert einen Funkensender mit modernen Komponenten und kleiner Leistung. Die Funkenstrecke wird durch einen elektronischen Schalter ersetzt. Mit Wechselstrom wird der Stosskreis-Kondensator aufgeladen - die Funkenstrecke zündet – der Stosskreis ist geschlossen – der Schwingkreis schwingt mit ca. 300 kHz – Ferritantenne strahlt ab – Empfänger E-170b empfängt über Luftdraht – Kristalldetektor demoduliert – Morsezeichen ist hörbar – tönende Funken.
Modell zeigt, dass erst schnell löschende Funkenstrecken tönende Funken erzeugen.
Erster Röhren Sender/Empfänger ARS 68 mit Lehrmodell
Erste tragbare, vollständig mit Röhren bestückte Funkstation, natürlich von Telefunken, für MW und LW, 7W Sendeleistung, ca. 12 km Reichweite, tonlose Morsetelegrafie (Trägertastung). Betrieb mit Handgenerator. Beschafft 1918 und bis 1925 im Einsatz. Abgelöst durch T.S. 18/25. In den 30er Jahren ausserdienstlich für Ausbildung verwendet, 1956 liquidiert.
Lehrmodell ist exakte Nachbildung der Station ARS 68, somit ist eine Funkverbindung möglich. Übersichtliche Darstellung erlaubt effizientere Ausbildung.