29+5 Führung

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Zur Einleitung das bekannteste Uem Mittel - das Telefon
​​​​​​​und das populärste - die Brieftaube.

Das Telefon ist uns allen seit der Kindheit bekannt. In der Armee hält es 1888 Einzug. Nach dem Telegrafen und nach der Eisenbahn (1875: Erste Eisenbahn Pi und Tg Pi in den neu geschaffenen Pi Kp der G Bat der 8 Div). Und erst mit dem Ei der DTS 1993 (P-IMFS) wird die "Technik definitiv abgelöst".

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Seit 1999 unterstützt die A die friedensfördernden Massnahmen der UNO im Rahmen der KFOR. Vrb in den Kosovo waren keine Anforderung an das von 1998-2000 eingeführte IMFS (mit der DTS). Das zivile seit 1989 verfügbare globale Satellitensystem Inmarsat mit ca. 17'000 Teilnehmern war die Lösung.

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Brieftauben können wir keine fliegen lassen. Sie haben aber als fliegende Kuriere von 1917-1994 in grosser Zahl "Dienst geleistet". Unter den Körben zum Transport vom Schlag zum Auflassort ist auch einer mit C-Kampfstoff-Filter, da Brieftauben (im Gegensatz zu Pferden) keine Schutzmasken tragen können.

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Der Aktivdienst hat unsere Väter geprägt - und das Reduit ist ein Begriff geblieben. 2 konkrete Beispiele:

Nach dem Überfall auf Polen und der Niederlage Frankreichs 1941 folgten dem Reduitbefehl auch Vorbereitungen für den Kampf und dessen Führung im besetzten Gebieten der Schweiz - selbst nach einer Kapitulation des Bundesrats. Dabei spielte Maj Hausammann eine führende Rolle... 

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Und sollten alle Verbindungen ins Ausland unterbrochen werden und der Kurzwellensender Schwarzenburg der Radio Schweiz AG für die Kommunikation nicht mehr verfügbar sein - der Reduitsender Hirzenboden (und andere) sollten Tf- und Telex-Verbindungen nach New York und in die Welt sicherstellen.

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Die Grenzbesetzung 1914-18 prägte die Umsetzung der TO11. Das erste Fk Regl wird 1919 notwendig. 

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Das seit 1845 aufgebaute Telegrafennnetz ist das Rückgrat der Kommunikation. Die A nutzt seit 1889 die Telegraphendirektion mit Büros, Linien, Material und Personal. Die Mobilmachung vom 3.8.1914 verläuft reibungslos. Am 29.9.1914 verfügt die A über ein erstes Netz im Dispositiv. 

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Die 12 Art Rgt werden als erste Fo mit Tf Zentralen ausgerüstet. Ein Zentralist fragt mit einem Telefon eingehende Anrufe ab, ruft darauf den gewünschten Teilnehmer an den Apparat und verbindet mit einer Schnur die Eingangs- mit der Ausgangsklinke. Das Prinzip bleibt bis zum IMFS 1999.

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Signalisieren mit Heliografen und Scheinwerfern ist 1910 die einzige Möglichkeit der "drahtlosen" Telegrafie im Gelände. Bei Sichtverbindung sind die Geräte bei Tag und Nacht einsatzfähig, Der Nach- und Rückschub der Gasflaschen ist aufwendig. Erst 1943 ersetzen die Funker die letzten "Signalisten". 

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Nachdem 1916 die ersten 4 (!) Löschfunken-Stationen F.S. 14/16 den Nutzen des Funks erwiesen haben (Landesstreik), wird 1919 der mit Röhren bestückte Sender ARS68 (24) ausgeliefert. Die Die vom Pferd gezogene Protze ermöglichte die Mobilität, Mehr davon später in der Fahrzeughalle.

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Der Aktivdienst 1939-45 basiert auf der TO36. Auch wenn Schreibtelegraf und handvermitteltes Telefon Mittel der Kdt und Stäbe sind, sind Fk Vrb für die Mobilität unverzichtbar. 

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1937 löst der Schreibtelegraf den Morseschreiber ab - eine Revolution, auch wenn die Station 448 kg schwer ist und dazu 82 Anh und 30 lose beschafft werden. Der Typenschreiber (Schreibmaschine) schreibt (zu klebende) Streifen und stanzt (weiter zu sendende) Lochstreifen (Speichermedium).

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Nach dem Erfolg der Pi Zen 37 (673) mit 10 Anschlüssen bei G (Verkehrstruppen), Inf und Art erhalten die Tg Kp für die fast permanent aktiven Dienst leistenden Stäbe bis zur Brigade die leistungsfähige Tischzentrale 43 (82) mit 45 Anschlüssen - und 1! Amtsanschluss - Vermittlung: 2-Schnur-Prinzip.

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1934/1942 werden die Kurzwellen-Stationen SE-210 ( 699) für den Kdo Fk / SE-211 (588) für die Art der Telefunken/Albiswerk, die leistungsfähige Vrb (ab 1942 mit Raumwelle) in Morse-telegrafie A1A und Telefonie A3E ermöglichen. 1937 folgen die K1/K1A und P/P5 Geräte von Zellweger in hoher Stückzahl.

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Ab 1939 gelangen 165 Chiffriermaschinen Enigma (Patent 1923) zum Einsatz - im Kdo Fk und bei der Luftwaffe - denn der Feind hört (den Morsefunk) mit. Heimsoeth&Rinke Berlin liefert solange die Produktion möglich ist. Die CH-Weiterentwicklung NEMA bleibt von 1948-1994 (Botschaftsfunk) im Einsatz.

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Ab 1935 wurden 26 "Nahfeldpeiler" zum Aufspüren illegaler Sender beschafft. Ein Konzept zur Aufklärung ausländischer Sender bestand nicht. 1939 wurde ad hoc das "Funkdet 1 des Armeekdos" gebildet (Radio-Schweiz, Amateure) das zur ersten EKF-Einheit wurde. (Am 25.4.1940 folgt der Bf des Generals.)

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Die TO51 (Uem Trp) und die RP 1957/61 sind Schwerpunkte einer weitgehenden Modernisierung der Uebermittlung.

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Der erste Feld Einsatz von Ristl Strecken für die Bündelung von Telefonie - und Telegrafiekanälen (4/6) setzt sich allerdings (noch) nicht durch. Es stehen auch zuwenig Geräte zur Verfügung. Jedoch wird 1951 das Material für das Ristl Netz der A beschafft und der Bau der Höhenanlagen bewilligt. 

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Die A kaufte zu Tausenden Geräte und Fahzeuge, die die US Army nach Kriegsende in Europa liquidierte (US Surplus). Die Beschaffung der Sprechfunkgeräte SE-100 FOX (1947), SE-400 (1949) FIX (Fz Halle) und SE-201 (1951) REX für die Art (statt LUX) erfolgte nicht zur Freude der einheimlischen Industrie...

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Die Schnell-Telegrafie sollen die Leistungsfähigkeit der (Morse=) Kdo Fk Vrb massiv erhöhen. Der Engpass bleibt jedoch der Pi, der empfangsseitig den Morsestreifen "lesen" muss - mit bis zu 900 Zeichen/min "online" nicht möglich. 1948 werden die 1.5K (SE-302), C-Station (SE-404) und M1K (SE-403) umgerüstet.

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Der ETK miniaturisiert und vereinfacht den Fernschreiber. Der 14-er Code (14 Elemente zur Kombination eines Zeichens) ist bahnbrechend. Das TC-53 schafft die Voraussetzungen für den Durchbruch des ETK auch für den Kdo Fk Der ETK.R 1955 bringt das Ende des Morse-Tastens und Signal-Abhörens.

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Ab 1959 erfolgt schliesslich der Ersatz von über 8000 Sprechfunkgeräten durch die Baureihen SE-206/207/208/209 und SE-407/410/411 der Autophon (für die Sprechfk Vrb der Trp Körper (Stifen Rgt und Bat) . Es waren die ersten frequenz-modulierten Kleinfunkgeräte.

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1976 ist die TO61 ("Armee 61") umgesetzt. Die grösste Lücke ist die Chiffrierung des Sprechfunks. Sie kann erst mit der Digitalisierung gelöst werden.

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Mit dem Ristl System R-902/MK-5/4 erhalten die Stufen AK, Div und Br erstmals die Mittel, unabhängig vom Netz der PTT (Ftg und Ftf Dienst) leistungfähige Tf und Fs Vrb über grössere Distanz (>20 km) innert ca. 24 Stunden bereitszustellen. Die Vrb sind jedoch nicht chiffriert (Achtung - Sie sprechen über Funk)...

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Die SE-222 wurde praktisch nur für Schreibfunkverbindungen eingesetzt (F1B). Der Syn-Krypto-Betrieb mit dem gerade noch rechtzeitig fertiggestellten KFF 58 machte das möglich. Damit war der Durchbruch endlich geschafft: Funkfernschreiben löste die Morsetelegrafie ab, das «10-Fingersystem» war gefragt-

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Der zunächst in 2500 Einheiten beschaffte "militarisierte" Blattschreiber Stg-100 löste 1961 den Streifenschreiber Stg-34 ab und ermöglichte mit dem Telecryptogerät TC-61 klassifizierte Vrb u.a. auch über das Ristl-System R-902/MK-5/4. Der ETK wurde schon 1958 durch den Streifenschreiber Stg-68 abgelöst.

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Auf die Gerätefamilie SE-412/227 kam die A zufällig: Die in den USA 1963 beschafften Schützenpanzer «M 113» wurden nur «vollständig» geliefert, d.h. mit integrierten Funkgeräten. SE-227 > 12'000 Einheiten, SE-412>11'000 Einheiten. Erst das SVZ-B löste jedoch Codierte Sprache, Gefechtscode und Fhr Fk K ab, 

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Die "ab Stange" beschaffte (450) von 30 auf 90 Teilnehmer erweiterbare (Nato) Tf Zen 64 bringt die die mit gutem Grund immer noch handvermittelte  Ablösung der Tischzentrale 43, nachdem die Uem D ebenso die Pi Zen 37 mit der schnurlosen F TF Zen 57 (1960: 411, 1980: 1619) ablösen konnten.

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Die Kdo Fk Sta SE-415 war das komplexeste und leistungsfähigste Grossfunkmittel der A, das der Miliztruppe höchstes Können abforderte. Nach dem Erfolg der SE-222, die für die Stufe Div konzipiert worden war, ging es darum, auch für die Stufen A und AK ein Mittel zu entwickeln und zu beschaffen.

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Nach der Trp Erprobung 1993 löst das ahierarchische IMFS ab 1999 die Tf- und Fs-Vrb aller Stufen ab. Mit der Fk Integration war die Uem bereit für die AXXI (ab 2004). 

99-31

Ab 1988 löste die letzte in der Schweiz entwickelte A Fk Sta die Kdo Fk Sta SE-222 und die SE-415 ab. Das TC-535 steuerte zusätzlich zur Chiffrierung (von Stg-100 oder TmS-430) auch automatisch die Rtg wechsel der an der Vrb beteiligten Fk Sta. Sender und Bedieneinheit können bis zu 8 km getrennt werden.

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Rist Vrb R-902/R-915 CZ-1 MK-7 bildeten zunächst (Pilotsystem, Trp Erobung 1993) das Rückgrat der Vrb im IMFS. Die Chiffrierung musste jedoch zur Reduktion der Komplexität abgelöst werden. Das BSG-93 mit Terminal- und 4 Modulen für R-902, R-915, R-916 und Glasfaser erfüllte die Anforderungen.

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Im (Pilotsystem) IMFS bilden Knotenrechner, KP- und Kleinvermittler mit den Ristl Strecken (mit 15 bis 60 Kanälen) ein Netzwerk, welches den Teilnehmern über DTS automatisch vermittelte Sprach- Text- und Datenvrb ermöglicht. Das ahierarchische Netz deckt alle Trp in einem Raum ab.

Lift zu
den Fz

Die Mobilität - vom Pferdezug bis zur Mechanisierung - bestimmt Entwicklung und Ei der Uem Mittel wesentlich.

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Die 1919 bei Telefunken beschafften fahrbar-leichten Sta (noch mit Löschfunkensender) stammten aus den noch vorhandenen Heeres-Beständen. Sie erfuhren ab 1924 zahlreiche "Kawest" wie die Ablösung des Löschfunkensenders 0,4 TV durch den röhrenbestückten Zwischenkreis-Sender ARS 87 b/c.

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Die FL war die erste feldtüchtige Funkstation rein schweizerischer Provenienz (Zellweger) und State of the art: Kompakter Sender mit weichem(!) Telegraphieton, moderner Allwellen-Superhet-Empfänger mit Steckspulensätzen und 2 Hochfrequenzvorstufen. 

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SM 46: US Surplus - zu günstigstem «Quadratmeterpreis» abgekauft - ein Kulturwandel vom einfachen deutschen Gerät zu mehreren mit ihren Tücken. Die Station hatte sich im 2.Weltkrieg zu Tausenden bewährt und war für den "Koreafunk" zwischen 1953 und 1983 (mit der NEMA) im Ei.

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Das "universelle" Kabel F-2Ewurde zunächst als Fernbetr Kabel für die SE-222 und SE-407 beschafft! Das Feldkabel F-4 wurde zunächst aus US Surplus gekauft und war zuletzt auch mit der R-916 bis 2010 im Einsatz. Das F-20 Kabel ermöglichte von 1960-99 den Anschluss der HE-KP an das "Zivilnetz".

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RSA Ristl Netz der A (BBC): 1954-92 Höhenstandorte wurden permanent eingerichtet und vermascht. Mobile UKR-Strecken ermöglichten den Anschluss von KP in tieferen geographischen Lagen über PUA oder mobile Abschlusstellen. 1969 wurde die Sprachverschlüsselung nachgerüstet.. Das RSA bot dem Benutzer handvermittelte Sprech- und Schreibverbindungen an.