Geheimhaltung

Die Führung erfordert keine besonderen technischen oder militärischen Vorkenntnisse.
​Hinweis: Die Verantwortung für die vermittelten Inhalte liegt beim Guide.

Die Geheimhaltung von Inhalten bei der Übermittlung ist auch heute aktuell. In der Armee können von der Truppenordnung 1911 (Kaisermanöver Sept. 1912) bis 2003 (Armee 95Armee XXI seit 2004) 4 Technologieschritte unterschieden werden:
• zunächst und über die ganze Zeit wird manuelle Codierung eingesetzt, dann
• erlauben elektromechanische offline Chffriermaschinen eine Automatisierung
• elektronische online Chifriergeräte bringen zeitverzugslose Chiffrierung und
• die Digitalisierung ermöglicht die Chiffrierung aller Signale (Sprache, Text, Bild...)
Wissenschaftliche Basis aller Verfahren ist die 
Kryptologie.

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Führungen

[117] Der Feind hört mit - die Kodierung der Funksprüche
1916 entsteht bei der Funker-Truppe das Code-Buch zur Tarnung von Meldungen, "die derart zu formen sind, dass ein grosser Teil derselben durch eigentliche Codewörter ausgedrückt werden kann".
1935 erfolgt die erste Ausgabe des Gefechtscodes von 676 Begriffen in 18 Gruppen codiert mit jeweils 2 Buchstaben. Wiederholt verbessert bleibt er - zuletzt mit "Klassenschlüssel" und 26 "Streifenschlüssel" bis 1986 im Gebrauch. Das einfachste Verfahren - die Verwendung von Decknamen - eingeführt 1955, ist bis 2003 als "Codierte Sprache" das Tarnverfahren für den offenen Sprechfunk.
Die von einem Gegner benötigte Zeit, den "Code zu brechen" und den Klartext zu ermitteln, bemisst die „Stärke“ jeder Kodierung bzw. Chiffrierung. Die notwendige Verteilung des Schlüssel über Kuriere bleibt zudem eine Schwachstelle.
(=Kapitel "Codieren" auf 1919 T)

[124] Die Enigma ist die Chiffriermaschine
Die 1918 patentierte Chiffriermaschine Enigma "nach dem Rotorprinzip mit Glühlampenanzeige" erzeugt Chiffrate von hoher kryptologischer Sicherheit auf nach der "seit Cäsar" ***bekannten "polyalphabetische Substitution" (Rotoren). Die Bedienung ist so einfach wie die einer Schreibmaschine.
1938 werden die ersten von 265 Chiffriermaschinen Enigma (griechisch "Rätsel") geliefert, neu verdrahtet und später mit einem zweiten Lampenfeld nachgerüstet, was die "quasi Echtzeit" Nutzung Chiffreur--Funker-Funker-Chiffreur ermöglicht.
Die verzögerte Auslieferung weiterer 180 Maschinen nach 1942 führt 1943 zur Konstruktion und Beschaffung von 640 stark verbesserten "neuen Maschinen" NEMA durch die Apparate- und Maschinenfabriken Uster. Die Enigma wird 1958 Kriegsreserve, die NEMA bis 1979 weiter verwendet.
​(=Kapitel "offline chiffrieren" auf 1943 E)

***Seit Cäsar wurde bis etwa 1550 nach der „monoalphabetischen Substitution“ gearbeitet, sehr leicht zu brechen. Um 1550 führte Blaise de Vigenère die „polyalphabetische Substitution mit periodischem Schlüssel ein, wurde um 1850 gebrochen. Babbage, Kasiski. Um 1850 postulierte Vernam die „polyalphabtische Substitution“ mit zufälligem Schlüsselwort, ohne Periodizität
Darauf beruhen die Enigma und die Nema (wsc am 7.8.17).

[136] Echtzeit Chiffrierung revolutioniert den Schreibfk
Der Fernschreibbetrieb über Funk erfordert sende- und empfangsseitig ein Echtzeit-Chiffriergerät. Dr. Gretener, Erfinder des Eintonkombinationsschreibers ETK 47 entwickelt das Telekryptogerät 53. Die Chiffrierung erfolgt, indem auf der Sendeseite die Fernschreibimpulse modulo 2 mit einer Folge von Schlüsselzeichen (eines Chiffriergenerators) "gemischt" werden. Die selbe Folge wird auf der Empfangseite zum Chiffrat "gemischt", es erscheint der Klartext - sofern der Chiffriergenerator schrittsynchron mitläuft. Mit dem Krypto-Funkfernschreiber 58 laufen beide Geräte quarzgesteuert das Funksignal kann bis zu 10 Minuten ausfallen.
Das kostengünstigere TC 61 - als Nachfolge des TC 53 - wird von der GRETAG weiter verbessert. Erstmals können alle Fernschreibverbindung chiffriert betrieben werden.
(=Kapitel "online chiffrieren" auf 1955 T)

[154] Digitale Chiffrierung des Sprechfunks
Die wesentliche Schwäche des Sprechfunks ist bis 1986 die fehlende automatische Verschlüsselung der Sprache. Der von den Kommandanten zur verwendende Gefechtscode erschwert oder verunmöglicht codierte Funkgespräche - trotz jährlichen Führungsfunkkursen.
Mit der digitalen Datenübertragung wird 1971 eine Sprachchiffrierung möglich (Crypto, Zug). Der Sprachverschlüsselungszusatz SVZ-B chiffriert, indem der Sender das digitalisierte Klarsignal modulo 2 mit dem vom Schlüsselgenerator erzeugten pseudozufälligen Schlüsselsignal mischt. Empfangsseitig geschieht der umgekehrte Prozess. Entscheidend ist: Die beidseitigen Schlüsselgeneratoren müssen das identische Schlüsselsignal erzeugen und zeitsynchron laufen.
Nach 20 Jahren werden die mit SE-227/412 betriebenen Sprechfunknetze nachgerüstet.
(=Kapitel "Sprache chiffrieren" auf 1999 E)

Filmsequenzen
1976: Der Funkerpionier (KFF/TC 58/68, TC61) - muss geschnitten werden
1985: Funkstille im Sektor Adler (Gefechtscode) - muss geschnitten werden


Abgabe eines A4-Blattes des Führenden mit Zusatzinformationen ?
Weitere Informationen finden Sie auf 
www.ig-uem.ch.
Zur Chiffriermaschine
Enigma bietet die IG Uem Workshops an. Ansprechpartner ist Walter Schmid.