Allgemeine Führung
Führung des Präsidenten der IG Uem Hanspeter Steiner bei der Eröffnung des Sammlungszentrums am 10.08.17
Hinweis: Die Verantwortung für die vermittelten Inhalte (Richtiges, Falsches, Quellen usf.) liegt beim Guide.
Es werden die nachstehenden Objekte besichtigt,
Dauer des Rundgangs etwa 60 Minuten.....
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Die hier präsentierte Röhrensammlung dokumentiert als wichtiges Beispiel einen zentralen Zeitabschnitt der kommunikations-technologischen Entwicklung. Mit Elektronenröhren konnte man elektrische Signale erzeugen,gleichrichten, verstärken oder modulieren. Unabdingbar für das Funken, für Senden, Empfangen und für das zivile Radio. Patentiert exakt für diesen Zweck wurde die Elektronenröhre 1906 vom Österreicher Robert von Lieben.


Zeitraum Erster Weltkrieg
- Grenzbesetzung
- Generalstreik 1918
1. Genietruppen betreiben Übermittlung: Telegrafen- und erste Funkenpioniere.
2. Die Armee hat optische Signalgeräte im Einsatz (Manguin). Sicht bis 34 Km)
3. Armee hat drahtbasierte Kommunikationsmittel wie Telefon, Morsegeräte, Telegraphen (in CH hergestellt) im Einsatz
4. Der Funk ist noch ganz in der Pionierphase und die Technik stammt überwiegend aus Deutschland oder aus England. (Löschfunkensender, Erste Röhrensender der Armee)



Zeitraum 2. Weltkrieg
- Mobilmachung
- Rütlirapport
- Reduit im Alpenraum
1.
Telefon und Telegraf vernetzen das Réduit. Die Armee ist im Reduit.
2. Aufbau eines
Abhorchdienstes in der Armee (man will wissen was im Aether herumgereicht wird).
3.Telefon und Fernschreiber bleiben für die Führung unentbehrlich. Die Armee ist statisch. Das Reduit telefoniert!
4. Chiffrierung und Sprechfunk fordern die Ingenieure heraus




Schweiz: Statisches
Réduit versus Mobilität der Verbände
1. Die Armeeführung erkennt die Bedeutung der Übermittlung
als «Waffe der Führung». Als Folge werden die Übermittlungstruppen ab 1951 von den Genietruppen (Bau- und Zerstörungstruppen) losgelöst und werden zur eigenen Truppengattung.
2. Die Übermittlungstruppen (zuerst die Blauen dann die silbergrauen) erfüllen für die
Übermittlungsdienste der Flieger- und Flabtruppen, der Infanterie, der Artillerie Und der Leichten Truppen Koordinationsaufgaben
3. Ab 1955 wird das
Richtstrahlnetz der Armee im Alpenraum
aufgebaut. Es sichert die Verbindungen der Armee
und der Luftwaffe.
4. Erste umfassende
Modernisierung des Übermittlungsmaterials. Erstes permanentes Richtstrahlnetz


Ende des Kalten Krieges 1989 und «Pax Americana». Die letzte übriggebliebene Supermacht.
Schweiz: drastische sukzessiven Verkleinerung der Armee,
dynamische Raumverteidigung
1. Weniger Truppen, mehr Kommunikation!
2.
Digitalisierung führt zu
3. Computergesteuerte Fernmeldesysteme
4. Automatisierung der
Sprach-Chiffrierung
5. Das «Integrierte militärische Fernmeldesystem» (IMFS)
ersetzt ab 1995 das bisher hierarchisch aufgebaute
Draht-/ Richtstrahlnetz mit seiner manuellen
Vermittlung durch ein nicht-hierarchisches System mit
automatischer Vermittlung und automatischer
Umwegsuche für Sprech- und Schreibverbindungen.
Verschieben vor die Auszugsanlage (Kompaktusanlage)
► rund 790 Objekte aus allen wesentlichen Bereichen der Kommunikationstechnologien in der Armee sind in der Auszugsanlage zugänglich.
► Innerhalb der Technologie besteht in der Regel in jedem Auszug ein chronologischer Ablauf.
► Die gesamte Auszugsanlage mit ihren Fachgebieten zeigt das weite Spektrum unseres
Sammlungsgebietes
Systematik der
Technologien
Nicht alle Auszüge öffnen. Beispiele zeigen:
► Die Anfänge des optischen Morsens: optische Signalmittel, Lampen oder Flaggen fürSignalübermittlung / Morsen (Auszug 1).
► Die alten Eidgenossen verwendeten Licht- und Tonsignale: Höhenfeuer und Alphörner auch zur Übermittlung von Botschaften
► Eine jahrhundertealte Form um eine Botschaft von A nach B zu transportieren warenBrieftauben (Auszug 2). 1994 wird der Brieftaubendienst aus Kostengründen (CHF 600‘000.- p.a.) aufgelöst und die 7000 Tauben einem Verein übergeben.
► Morsegeräte (Auszug 3, evtl. auch 4). Samuel F. B. Morse baute 1833 den erstenbrauchbaren Schreibtelegrafen. Mit der von ihm eingerichteten Telegrafenlinie von Washington nach Baltimore und dem von einem seiner Mitarbeiter entwickelten Morsealphabet begann 1844 das Zeitalter der elektrischen Kommunikation.
Telefonieren
in der Armee..
Die Eröffnung des ersten
Telegrafendienstes zwischen St. Gallen und Zürich im Jahr 1852 markiert die Geburtsstunde der Telekommunikation in der Schweiz.
► Die Erfindung des Telefons durch Graham Bell (und zahlreicher anderer…) im Jahre 1876 verleiht dieser Entwicklung zusätzlichen Schub.
► Auch in der Schweiz: 1896 ist das Telefon bereits in allen Kantonen eingeführt.
► Auch die Armee zeigte bereits bei Dufours zweitem Einsatz (Neuenburger-handel 1856) ihr Interesse am Staats-Telegraphennetz, aber erst 1874 kam es zur Aufstellung von Telegraphen-Abteilungen.
► Der Telegraphendienst oblag dem Eidgenössischen Post und Baudepartment aus dem später die PTT erwuchs. Die Zusammenarbeit zwischen der PTT/Telecom mit der Armee blieb stets evident.
Löschfunken-sender,
Röhren-
sender
► Kurze Einführung in die Funktechnik:
► Funken oder Funktechnik ist ein Begriff für die Methode, Signale aller Art mit Hilfe
modulierter elektromagnetischer Wellen im Radiofrequenzbereich (Radiowellen)
drahtlos zu übertragen.
► Um 1895 führte Guglielmo Marconi in Bologna erste Funkversuche durch. Er baute
hierbei auf den Entdeckungen von Heinrich Hertz, Alexander Stepanowitsch Popow
und Édouard Branly auf. Am 24. März 1896 gelang Popow auf funktechnischem Wege
die Übertragung der Worte „Heinrich Hertz“ während einer Demonstration vor der
Russischen Physikalischen Gesellschaft.
► In der Schweizer Armee werden bereits am 15. Oktober 1905 erste Versuche mit
tragbaren und fahrbaren Stationen der „Gesellschaft für drahtlose Telegraphie“ (Berlin)
durchgeführt. 1906 gibt es fixe Stationen, die in Andermatt und auf Rigi-Scheidegg
aufgebaut werden. Aber sie genügen technisch nicht. Erst 1914 werden in der Armee
die ersten Funkenpioniere an den Löschfunkensendern ausgebildet.
► Der Löschfunkensender, auch Tonfunkensender genannt, war eine Weiterentwicklung
des Knallfunkensenders und diente wie dieser zur Übermittlung von Morsesignalen in
der drahtlosen Telegrafie. Er basiert auf dem Prinzip des Anregens eines elektrischen
Schwingkreises durch Spannungsüberschläge. (Grosser Knall und undefinierte Welle)
► Die Gruppe auffordern, die alten (Bestandteile von Löschfunkensendern,
Röhrensendern) zu beachten.
► Die Gruppe aufmerksam machen auf die bedeutenden Bestände des SZ an
militärischen Kommunikationsmitteln aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. (Wir besitzen
im SZ die wohl umfangreichste und am besten erhaltenste Sammlung an
Kommunikationsmittel (namentlich Funk) aus der Zeit des Ersten Weltkrieges,
weltweit…laut Günter Hütter)
9. Funkgeräte-sammlung
Laufende Entwicklung der
Sendeempfänger bis in die
Gegenwart.
► Verweis Einzelobjekt: Sender TG 105 vorstellen
► Das eine ist die Technik, das andere die Anwendung:
► Nachrichtendienstliche Aktivitäten des Büros „HA“ (Hans Hausamann) während deszweiten Weltkrieges.
Frage an das Publikum: Wie konnte der Agent empfangen?
Antwort: Mit ganz normalen Radios im Wohnzimmer! Sie waren für den Agenten am
unauffälligsten.
10.
Standort Uster ist für militärische Kommunikationsindustrie sehr wichtig
Einen der ersten Zellweger Empfänger (Radio) zeigen und auf den Standort Uster als Produktionsort vieler Übermittlungsgeräte (Funk, Chiffriertechnik) verweisen, (Zellweger in Uster, Gretag in Dübendorf, Crypto in Zug und Fernmeldeindustrie Ascom, Hasler etc.)
Abhören dessen, was im Äther herumgeboten wird: Elektronische Kriegführung (EKF) und Abhorchdienst wird vor und während dem 2. Weltkrieg aufgebaut
11.Produktion versus Einkauf von Kommuni-kations-technologien
Die Schweiz befindet sich wie alle Armeen im Dilemma: Die Beschaffung der Rüstungsgüter befinden sich im Spannungsfeld von inländischer oder ausländischer Entwicklung und Produktion. Alles selber herzustellen zu können, war lange ein Aspekt der nationalen Souveränitätsvorstellung und der Neutralität.
Planschränke mit Zeichnungen und Mikrofiches zeigen diese Vorgänge.
Zahlreiche Firmen in der Schweiz. Beispiel Siemens Albis erläutern
13.
Reduit Sender
Kurzwellensender Hirzenboden als Sprachrohr der Schweiz aus dem Réduit in die Welt hinaus
14.
Strom-versorgung
Das Reparieren
Batterien und Aggregate für die Stromversorgung
Es gab nicht nur Armeeangehörige, welche die Geräte bedienen konnten, sondern Fachpersonal musste die Geräte bei Ausfall während dem Einsatz warten und schnell wieder reparieren können: Daher Gerätemechaniker-Ausrüstungen
15.
Radiostudio
Verweis Einzelobjekt:
Ein Sendepult aus dem Radiostudio der Abteilung Presse und Funkspruch aus dem letzten Bundesratsbunker in Kandersteg um 1994
Verschiebung mit Lift in die Fahrzeughalle.
Dort verläuft durch beide Hallen eine gestrichelte Linie, die als Parcours entlang aller Fahrzeuge aufgebaut ist.
Ausgangs-punkt ist der Lösch-funkensender
Die Fahrzeuge belegen die Mobilität der militärischen Kommunikation.
Die Fahrzeuge sind wichtig und bedeutend, weil hier die Geräte als Systeme erkennbar und im Verbund erhalten geblieben sind. Sie sind unsere wertvollsten Objekte.
Die Fahrzeughallen sind ebenfalls chronologisch aufgebaut.
Insgesamt schnell durch die Fahrzeughallen gehen.
Der am Boden gelb markierte Ablauf- - - - - - beginnt beim Lift und führt zu den ältesten Geräten und von dort weiter.
Verweis Einzelobjekt:
Mobile Funkpioniergeräte:
► Löschfunkensender, auch das Stromaggregat zeigen
► FL 25
► TL 40
Verweis Einzelobjekt:
Telefonverbindungen sind seit 1880 bis heute von grosser Bedeutung
► Drei Telefonbau-Leitungswagen zeigen
► Zentralenwagen 1912, hier die Erdung am vorderen linken Rad zeigen
Höhepunkte der Geräte aus dem ersten Weltkrieg:
► Löschfunkensender auf Protze
► Röhrensender TL 40 auf Protze und zweite Protze mit Aggregat und Mast
► Röhrensender FL 25 und zweite Protze mit Aggregat und Mast
► Surplus Fahrzeuge mit Funkstationen aus amerikanischen Beständen nach dem Zweiten Weltkrieg zeigen quadratmeterweise, durch die Amerikaner in Europa verkauft. GMC
► Uem Panzer 68
► SE-222
► SE-415
► SE-430
► Richtstrahl-RB-1000 und RB-1111. Hier anhand Modell Richtstrahltechnik kurz erläutern (Sichtverbindung).
► Motorrad für Kurierdienst
► Das Fahrrad als Transportgefährt mit Taubenkorb als Abschluss